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Die Verleihung der tschechischen Staatsbürgerschaft an die Kinder von Emigranten, die irgendwo auf der Welt geboren wurden (ich meine nicht die Exilanten der Asanace-Aktion) und deren Eltern das Land freiwillig verlassen haben, erscheint mir nicht als eine Art Menschenrechtsakt.
Vielmehr sollte den Exil-Sudetendeutschen und ihren Nachkommen, die von Präsident Beneš und seinen quasi-demokratischen Kamarille ohne ihre Zustimmung gewaltsam aus dem Land vertrieben wurden, die Staatsbürgerschaft zurückgegeben werden. Die Lex Schwarzenberg und die Lex Liechtenstein sollten ebenfalls abgeschafft werden. Dann können wir über die Wiedergutmachung von Unrecht reden. Die Verleihung der Staatsbürgerschaft an Menschen, die schon lange nichts mehr mit diesem Land zu tun haben, ist unaufrichtig und billig. Ja, lasst sie hierher einwandern, Tschechisch lernen und hier arbeiten, dann können sie die Staatsbürgerschaft bekommen. Andernfalls hat es den Beigeschmack, dass das Briefwahlrecht dieser "Tschechen" für politische Manipulationen missbraucht wird.
Martin Kubík
Prag, LN 26.4.2024
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Das Pilotprojekt zur Beseitigung einer feindlichen Minderheit fand in Konopiště statt.
Vor knapp hundert Jahren erschoss ein pro-serbischer Radikaler Franz Ferdinand d'Este und seine Frau Sophie in Sarajewo. Heute wissen wir, dass das Attentat einen Monat später den Ersten Weltkrieg auslöste. Es ist jedoch recht interessant zu lesen, wie die Bürger der österreichisch-ungarischen Monarchie unmittelbar danach darauf reagierten. Einige verfielen in Angst und dunkle Vorahnungen, andere freuten sich über ein weiteres Unglück der Herrscherfamilie, ohne das drohende Unheil zu bemerken.
Der Vertrag von Saint Germain räumte den aus der Monarchie hervorgegangenen neuen Staaten das Recht ein, den Grundbesitz der Habsburger zu verstaatlichen, und die Nachfolgerepubliken machten von diesem Recht Gebrauch. Die drei halbwüchsigen Kinder von Ferdinand und Sophie sollten von den Konfiskationen jedoch nicht betroffen sein: Sie waren keine Habsburger, sondern Mitglieder der Familie Hohenberg.
Die gesellschaftliche Stimmung gegenüber dem österreichischen Adel war sehr feindselig, die Zeitungen berichteten über Ferdinands Misshandlung der böhmischen Bediensteten und über den später entkräfteten Mythos, Franz Ferdinand habe auf der Konopiště gemeinsam mit dem deutschen Kaiser den Weltkrieg angezettelt - tatsächlich war der Thronfolger ein entschiedener Gegner des Krieges.
Der ganze Artikel in Tschechisch>
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Am Ende eine politische Entscheidung
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Zwischen dem Zobten und der vorgelagerten Hügelkette lagerte bereits am 9. Juli 1968 ein sowjetischer Panzerverband und Panzergreandiere für den Eimarsch…
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Diesen Brief mitC habe ich per Post am 18.April erhalten:
Sehr geehrter Herr Šinágl, lieber Kamerad,
Wir haben einander nach dem Märzgedenken vom 2.3.2024 in der Steingasse in Wien kennengelernt und sind miteiander zur S-Bahn gegangen in Richtung Zug nach Prag. In 1968 wollte ich die Burg Karlštejn besuchen. Sie war wegen der Einmarsches des WAPA – Truppen geschlossen. Auf der Weiterfahrt nach Pilsen kam ich durch Žebrák und noch am sellben Tag nach Horní Rakousko. Ich erlaube mir einen Beitrag von mir über die Ereignisse in Czechy beizulegen, der 2004 in einer österreichischen Militärzeitschrift veröffentlich wurde.
Mit kameradschaftlichen Gruss!
Dr. Peter Aumüller
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Bezeichnend für die loyale Einstellung der Bevölkerung war folgendes Ereignis: Ich bemerkte in der Pilsener Straße/Plzeňská einen disziplinierten langen Trauerzug in Richtung Prager Westfriedhof (Háje), stellte das Auto ab und reihte mich in den Trauerzug ein. Alle um mich herum gingen bzw. warteten schweigend. So fragte ich nichts — ich würde schon erfahren, was passiert war. Am Friedhof schließlich zogen die Gekommenen in Richtung eines offenen Grabes. Als ich näher kam, sah ich hinter dem Grab ein Fernsehteam — vom ORF. Die beiden Männer erzählten mir, was geschehen war. Eine junge Mutter war der Straßenbahn am Wenzelsplatz nachgelaufen. Die Sowjets glaubten, sie habe einen Sprengsatz gezündet, laufe deswegen davon und erschossen sie. Kaum einer der Trauergäste kannte diese Frau persönlich. Der Trauerzug von Tausenden Pragern war eine eindrucksvolle Demonstration gegen die Invasoren.
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Der liechtensteinische Honorarkonsul in Tschechien will sein Bestes geben, um Liechtenstein doch noch zu seinem Recht zu verhelfen.
Den Gesamtwert der Besitztümer, die entschädigungslos enteignet wurden, schätzen Historiker auf 405 Millionen Franken. Der Grossteil entfällt mit rund 343,3 Millionen Franken auf den Fürsten.
«Sind denn jetzt alle Schlösser weg?», so die Frage einer Zuhörerin in Bezug auf die laufenden Prozesse. «Ich hoffe, nicht», so Daniel Herman, der versprach, sein Bestes zu tun, damit dies nicht geschehe. «Wir arbeiten daran, dass bei den konfiszierten Gütern künftig wieder Liechtensteiner Flaggen wehen.» Am Ende werde es aber eine politische Entscheidung sein.
Verständnis und Aufklärung konnten vor allem im letzten Jahrzehnt sicher viel geleistet werden. «Doch nach wie vor ist es belastend, immer wieder zu erklären, dass wir keine Deutschen sind», warf schliesslich Prinzessin Maria-Pia Koth Bauer, Botschafterin des Fürstentums Liechtenstein in Österreich und Tschechien, ein.
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Der Fall Jan Marsalek ist längst nicht mehr nur ein Wirtschaftskrimi. Von Wien aus führte der frühere Wirecard-Vorstand offenbar im Auftrag des Kremls einen Spionagering, der bis nach Großbritannien reichte.
Egisto Ott, der am Karfreitag wegen Spionageverdachts festgenommene frühere österreichische Verfassungsschützer, hat den Vorwurf zurückgewiesen, Mitglied einer „geheimdienstlichen Gruppierung“ gewesen zu sein. Stattdessen, so hat er in seiner Vernehmung laut österreichischen Medien erzählt, habe er als Teil eines Aufdeckerteams gewirkt. Und dabei habe man keinen Interessen irgendeiner fremden Macht gedient, sondern „von Ost bis West, also weltumspannend“ dem Guten und Wahren: „Wir decken, egal wo, einfach Schweinereien meistens mit nachrichtendienstlichem Hintergrund auf.“
Eine Art Investigativjournalist ohne Veröffentlichungsplattform will Ott also gewesen sein, was immer das sein mag. Und das quasi nebenberuflich. Hauptberuflich stand er bis zuletzt im Dienst der Republik Österreich, wenn auch als Verfassungsschützer seit Jahren suspendiert. Einen Verdacht gegen ihn gab es schon seit 2017, als ein ausländischer Dienst den Österreichern einen ersten Hinweis gab. 2022 wurde Ott sogar schon einmal festgenommen. Doch dem Wiener Landesgericht erschienen bei der Haftprüfung die Beweise nicht dicht genug und Flucht- oder Wiederholungsgefahr nicht gegeben. Warum das Schwert der Justiz in Sachen Spionage in Österreich so stumpf ist, darüber ist jetzt in Wien eine lebhafte Debatte entbrannt.
Denn erst neuerliche Hinweise aus dem Ausland, diesmal aus Großbritannien, haben dazu geführt, dass Ott für voraussichtlich längere Dauer in Haft genommen wurde. Die Informationen, die den Briten in die Hände gefallen sind, und was die österreichischen Ermittler inzwischen zusammengetragen haben, all das sieht ganz und gar nicht nach dem aus, was der Untersuchungshäftling vorgebracht hat. Es ergibt das Bild eines Spionagekraken in russischen Diensten mit einem Wiener Arm, der bis in den Verfassungsschutz hineinreichte.
Marsalek und die britische Zelle
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