Zwischen dem Zobten und der vorgelagerten Hügelkette lagerte bereits am 9. Juli 1968 ein sowjetischer Panzerverband und Panzergreandiere für den Eimarsch…
***
Diesen Brief mitC habe ich per Post am 18.April erhalten:
Sehr geehrter Herr Šinágl, lieber Kamerad,
Wir haben einander nach dem Märzgedenken vom 2.3.2024 in der Steingasse in Wien kennengelernt und sind miteiander zur S-Bahn gegangen in Richtung Zug nach Prag. In 1968 wollte ich die Burg Karlštejn besuchen. Sie war wegen der Einmarsches des WAPA – Truppen geschlossen. Auf der Weiterfahrt nach Pilsen kam ich durch Žebrák und noch am sellben Tag nach Horní Rakousko. Ich erlaube mir einen Beitrag von mir über die Ereignisse in Czechy beizulegen, der 2004 in einer österreichischen Militärzeitschrift veröffentlich wurde.
Mit kameradschaftlichen Gruss!
Dr. Peter Aumüller
***
Bezeichnend für die loyale Einstellung der Bevölkerung war folgendes Ereignis: Ich bemerkte in der Pilsener Straße/Plzeňská einen disziplinierten langen Trauerzug in Richtung Prager Westfriedhof (Háje), stellte das Auto ab und reihte mich in den Trauerzug ein. Alle um mich herum gingen bzw. warteten schweigend. So fragte ich nichts — ich würde schon erfahren, was passiert war. Am Friedhof schließlich zogen die Gekommenen in Richtung eines offenen Grabes. Als ich näher kam, sah ich hinter dem Grab ein Fernsehteam — vom ORF. Die beiden Männer erzählten mir, was geschehen war. Eine junge Mutter war der Straßenbahn am Wenzelsplatz nachgelaufen. Die Sowjets glaubten, sie habe einen Sprengsatz gezündet, laufe deswegen davon und erschossen sie. Kaum einer der Trauergäste kannte diese Frau persönlich. Der Trauerzug von Tausenden Pragern war eine eindrucksvolle Demonstration gegen die Invasoren.
Read more...