Die Feier des 100. Jahrestages der Entstehung der Tschechoslowakei wird sicher berührend und pathetisch sein, aber hat es Sinn gemacht, einen neuen Staat gegen den Willen aller seiner Nachbarn und mindestens ein Drittel der eigenen Bevölkerung zu errichten?
Die funktionierende donauische Monarchie, die sicherlich modernisiert werden könnte, durchbrach die Grenzen und dumme ethnische Animositäten. Also, wenn Sie feiern, zünden Sie eine Kerze an und erinnern Sie sich an die Millionen von Opfern von Illusionen über nationale Exklusivität in Mitteleuropa.
Die Tschechoslowakei war zweifellos ein wunderbarer Traum von einer demokratischen Republik, in der die Loyalität jedes Bürgers zuerst für sie selbst und dann für ihre eigene Sprache und Nationalität galt. So ein kleines Amerika in Mitteleuropa. Es ist nie passiert. Für den schönen Traum kämpften jedoch Zehntausende Tschechoslowaken und sie starben auch. Erinnern wir uns daran bei diesen Ruhm überhaupt? An diejenigen, die tatsächlich unnötig gestorben sind.
100 Jahre später ist ihre Heimat zwischen drei Staaten aufgeteilt. Nach Edvard Beneš, der die tschechoslowakische Demokratie zerstörte und sie zweimal den Diktatoren unterwarf, werden die Namen der Plätze und Statuen noch immer benannt.
Die Herren Klaus und Mečiar, die die letzte tschechoslowakische Chance zerstört haben, betrachten sich heute noch als Nationalhelden. Wir Tschechen haben zum ersten Mal in der Geschichte unseren eigenen ethnisch reinen Staat. Wir haben 3 Millionen tschechische Deutsche zu diesem Zweck vetrieben, die kommunistische Diktatur enthusiastisch umarmt und schließlich die Slowakei losgeworden. Aber es scheint nicht so, als wären wir glücklicher oder anständiger.
Versuchen Sie sich auch daran zu erinnern. Nicht nur wir, sondern ganz Mitteleuropa sind seit 1918 in eine gefährliche Straße geraten. 100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs betrachten fast 70% der ungarischen Wähler das Gebiet der Slowakei als ungarisch, nur ungerechtfertigt gestohlen.
Er, das nationale Prinzip, hat einen großen Nachteil. Es provoziert etnische Säeberungen und schließt die Suche nach gemeinsamen Werten aus. Immer und überall, also war es das wert? Geben Sie die Frage zu und die Kerze sollte uns erinnern zum Beispiel an Jan Hus, der vor 600 Jahren sagte: "Der Deutsche ist gut, er ist liebenswerter als der böse Bruder". Ich treffe viele Narren, die ihn auch heute für seine Worte verbrennen würden.
Also feiern wir...
Jan Urban, 6.5.2018
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Wie viel kann man sagen nur mit 168 Sekunden ... Aus den tschechischen Deutschen oder deren Nachkommen stammten 10 Nobelpreisträger, darunter erste Frau, Bertha Kinsky von Suttner, die erste Kämpferin gegen Kriege. Auf den Medaillen zum 100. Jahrestages der Gründung der Tschechoslowakei finden sie kein Zeichen des Karpatenbären? Sie sind im Grunde falsch. Sie können das Zeichen in Prag noch am Gebäude des Finanzministeriums finden. Wir erinnern uns an die Entstehung der Republik, aber sicher nicht der Unabhängigkeit. Noch immer verhalten wir uns ängstlich, ohne Stolz, Mut und Sellbsbewusstsein. Hauptsächlich keine Macht zu provozieren. Lasst uns nicht wundern dem Zustand der Gesellschaft, die immer noch Angst hat, die Wahrheit über ihre Vergangenheit zuzugeben – auch nach 100 Jahren. Diejenigen, die die Wahrheit fürchten und in einer Lüge leben, laufen Gefahr, dies zu wiederholen. Es ist eine gute Praxis der entwickelten Länder bei wichtigen Jubiläen wertvolle Gebäude zu bauen, zum Beispiel. Nationalbibliothek. Wir konnten nur gefälschte Medaillen machen...
Jan Šinágl, 12.5.2018
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