Familie, Verwandte und die Öffentlichkeit nahmen heute in der St. Jakobus-Kirche in Boskovice Abschied von Hugo Mensdorff-Pouilly. Er starb am 21. November im Alter von 94 Jahren in Prag. Der Nachkomme einer mährischen Familie lothringischer Herkunft blieb nach 1948 in der Tschechoslowakei, verdiente seinen Lebensunterhalt als Werkstattmeister und war nach 1989 im diplomatischen Dienst tätig. Gemeinsam mit seinen Geschwistern restituierte er das Schloss und die Burg von Boskovice und andere Güter.
Die Menschen füllten die gesamte Kirche. Einer von ihnen war ein Verwandter František Kinský, ein Mitglied des Kostelecer Zweigs der Familie Kinský. "Er war mein Onkel, der Cousin meiner Mutter, wir sahen uns sehr oft. Er war einer von denen, die ständig in der Tschechischen Republik blieben. Für mich war er ein Onkel. Er war ein Kämpfer. Und eines der Dinge, die typisch für ihn waren, war, dass er nie aufgegeben hat. Und er hatte das Glück zu leben und nach Boskovice zurückzukehren. Und es mit seinen Geschwistern zu übernehmen. Das ist das Schönste daran, nach Hause zu kommen", sagte Kinský gegenüber ČTK und der Tageszeitung Blesk.
Die Einsegnung und das Requiem fanden in der Kirche von Boskovice statt. Anschließend erfolgte die Beisetzung im Familiengrab auf dem Friedhof von Boskovice.
Die Familie Mensdorff-Pouilly gehört zu dem alten französischen Adelsgeschlecht aus Lothringen, dessen erste Erwähnungen mindestens bis ins 14. Ein Verwandter der Familie, deren Motto "durch Tapferkeit und Liebe" lautet, war die britische Königin Victoria oder der belgische König Leopold I. In den böhmischen Ländern tauchte die Familie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf, als sie u. a. das Schloss Nečtiny in Westböhmen und das Schloss Boskovice in Mähren erwarb.
ČRo, 11.12.2023
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