Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Freunde,
wahrscheinlich kennen die meisten von Ihnen das Fähnlein der sieben Aufrechten, kaum einer weiß aber, dass ein solches Fähnlein von sieben Aufrechten 1997 im Deutschen Bundestag gesessen hat.
Bewundernswert ist an den Sieben, dass sie so mit dem Thema befasst waren, dass sie eine dreiseitige Erklärung formulierten. In ihr ist exakt komprimiert, was die anderen Abgeordneten in ihrer Übergroßen Mehrheit damals übersahen. Dazu gehörte zum Beispiel, dass die deutsche Seite sich damit zufrieden gibt, dass die tschechische Seite die Vertreibung der Sudetendeutschen nicht als Ganzes eindeutig und klar als Verbrechen verurteilt, sondern nur deren Folgen lediglich bedauert. Damit unterblieb jede Aufforderung, im Nachhinein eine Konsequnz zu ziehen und etwas zu verändern. Mit solchen Feinheiten ließ sich Kohl damals abspeisen. Dabei stand schon bei diesem Punkt das ganze Problem der Beneschdekrete zur Debatte.
Das Verdienst der Sieben besteht nun aber darin, dass sie nicht nur diesen Punkt als Schwäche erkannten, sondern schon damals weitere fünf markierten, wo die Kohl-Verhandler nachgaben und - wie sich heute immer deutlicher zeigt - über den Tisch gezogen wurden, damit bis heute einen gerechteren Ausgleich mit der CZ nicht möglich machen. In unserer Erklärung sind sie aufgeführt. Dabei waren die Sieben keine Extremisten, sondern einfache CDU-Abgeordnete, die sich um die Belange der Wahlbürger kümmerten, vielleicht aber auch um das, was sie für richtig hielten - auch wenn es gegen die Mehrheit der eigenen Partei im BT ging oder sogar den eigenen Kanzler. Gibt es solche Abgeordnete noch? Mir fällt gegenwärtig keiner ein. Im letzten BT hätte ich vielleicht noch den Abgeordneten Bosbach genannt.
Bemerkenswert bleibt jedenfalls, dass die Sieben ihre Gedanken so präzise formuliert haben. Erst heute im Nachhinein wird ihr Format richtig deutlich und es zeigt sich, wie sehr es den Debatten damals gut angestanden hätte, wäre die Erklärung im BT wenigstens verlesen worden. Wir können als einfache Bürger heute etwas gut machen, indem wir das PAMO-Dok bitte weitergeben.
Mit freundlichen Grüßen
Gerolf Fritsche
31.10.2020
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