Am 25. November habe ich zufällig am frühen Morgen im Fernsehen eine Sendung auf NOVA Cinema verfolgt. Es handelte sich um eine sehenswerte Dokumentation des ZDF über John Rabe. Sein Name ist in Deutschland kaum bekannt, obwohl dieser Deutsche während des Zweiten Weltkrieges immerhin 200.000 chinesische Zivilisten vor dem Tod rettete. Auch die aufwendige Kinofilmproduktion „John Rabe“, für die der Regisseur Florian Gallenberger hochkarätige Darsteller einsetzte, wie z. B. Ulrich Tukur, trug wenig dazu bei, den Bekanntheitsgrad dieses Menschen zu erhöhen. Der mehrfach preisgekrönte Film lief 2009 in den deutschen Kinos nur mit mäßigem Erfolg. Auch die öffentlich-rechtlichen Sender, sowohl in Deutschland als auch in Tschechien, widmeten diesem Thema wenig Aufmerksamkeit. Das "Kollektivschulddenken“ duldet keine „Heldenhaftigkeit“ ehemaliger NSDAP-Mitglieder, selbst wenn viele Menschen ihnen das Leben verdanken... John Rabe starb 1950 in Berlin arm und vergessen. In China wird er bis heute als „lebender Buddha“ bezeichnet. Sein dortiges ehemaliges Haus ist zwischenzeitlich eine Gedenkstätte geworden....
Der Dokumentarfilm wurde zwischen 3:15 Uhr und 4:10 Uhr ausgestrahlt. John Rabe kam während des Zweiten Weltkrieges als Siemens-Repräsentant in das chinesische Nanjing. Als er erkannte, dass der chinesisch-japanische Streit um eine unbewohnte Inselgruppe eskalieren würde und ein Massaker der Japaner unmittelbar bevor stand, bat er Hitler in einem Telegramm inständig um Hilfe. Rabe war einer der vielen naiven Hitleranhänger, die glaubten, Hitler werde sich im positiven Sinne für die Menschen einsetzen. Hitler reagierte natürlich nicht. Als Leiter der Internationalen Sicherheitszone übernahm John Rabe daraufhin selbst die Verantwortung und es gelang ihm, 200.000 Männer, Frauen und Kinder vor dem Massaker zu bewahren. Während des sechswöchigen Nanjingmassakers wurden mindestens 300.000 Menschen wahllos abgeschlachtet. Im heutigen China wird Rabe verehrt. Für die Chinesen ist er zum lebendigen Buddha geworden. Die Nazis hingegen betrachteten ihn als einen Abtrünnigen, der leichtsinnig gegen die mit den Nazis paktierenden Japaner agiert hatte.
1950 verstarb John Rabe verarmt und von Deutschland und der Welt vergessen. Kollektivschuld kennt keine Helden... Das Haus, wo er in Nanjing lebte, ist heute eine Gedenkstätte.
In den Filmrezensionen wurde einhellig darauf hingewiesen, dass es problematisch sei, in Deutschland "positive Beispiele" der Nazizeit hervorzuheben. Es ist eben die "politische Korrektheit" des "Täterlandes", die es verbietet, darauf aufmerksam zu machen, dass nicht alle NSDAP-Mitglieder Bestien waren. Das ist allenfalls ein Nachtprogramm-Thema, mehr aber auch nicht.
Auch 75 Jahre nach dem Nanjingmassaker würde Deutschland nicht auf die Idee kommen, diesen John Rabe einen Mann, der zweifellos ein Held war, besonders zu würdigen. Er hat naiv hat an den Nationalsozialismus und Hitlers vermeintlich gute Absichten geglaubt, so wie viele andere und wie viele, die später in umgekehrter Weise naiv den kommunistischen Totalitarismus verherrlichten. ...
Jan Šinágl, 27.11.2013
Komentáře
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