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Herr Sinagl, ich grüße Sie und bin begeistert, wie Sie im Netz präsent sind. Ich glaube, Sie halten das zerschlissene Fähnchen „Böhmen“ hoch. Das gefällt mir sehr, weil ich in meinem Wesen kein Rheinländer bin, wo ich durch die Vertreibung angeschwemmt wurde. Obwohl ich dem Rheinland sehr viel Gutes verdanke, bin ich doch in meinem Herzen ein Böhme geblieben und bin über die politische Unmoral Tschechiens sehr traurig. Es wundert mich, dass ethisch so ehrenwerte Gebilde wie die Bundesrepublik Deutschland und die Europäische Union das dulden. Ich mache mir keine Illusionen, wir sogenannte „Sudetendeutsche“ sind der europäischen politischen Korrektheit im Wege. Aber trotzdem leide ich an meinen alten Tagen noch immer unter den nicht beantworteten Fragen:
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Verehrte Freunde, ich heiße Miroslav Rožnovský und wurde in dem Sudetendorf Saitz, Bezirk Lundendorf, geboren. Ich bin zwar nicht durch eine unglückliche Vergangenheit belastet, ich bin Jahrgang 1958, aber wahrscheinlich hat das sudetendeutsche Schicksal meinen Geist berührt, so daß ich anfing, über diese Dinge nachzudenken. Ich habe die Eigentümer meines Geburtshauses, das ursprünglich im Besitz der Familie Anna und Alois Urbitsch stand, persönlich kennengelernt.
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als Enkel sudetendeutscher Großeltern finde ich es abschreckend, dass Tschechien so ein großes Theater wegen der Kreuze zum Gedenken an ermordete Sudetendeutsche veranstaltet. Wenn es nicht so traurig wäre, müsste ich fast schmunzeln über die Umwege, die tschechische Verantwortungsträger sich einfallen lassen, um die Spuren der Vergangenheit auszulöschen. Nun wird doch tatsächlich eine moral-ethische Entscheidung auf die örtliche Baubehörde abgewälzt, die ein Mahnmal für sudetendeutsche Opfer aus baurechtlichen Gesichtpunkten ablehnen könnte. Wer die beiden Kernfragen, ob ein Staat Eigentum konfiszieren darf und ob ein Staat Mördern und Verbrechern gegen die Menschlichkeit Straffreiheit gewähren darf, mit „Nein“ beantwortet, wird sich für die Realisierung dieses Mahnmal stark machen. Es ist ein Minimum dessen, was ein Sudetendeutscher und seine Nachkommen erwarten dürfen. Ich bin wegen der Erbschaft, die ich aufgrund der Dekrete eines Herrn Benes niemals antreten durfte, bis heute nicht laut geworden. Insbesondere deshalb, weil ich auf ein Europa gehofft habe, dass die Menschenrechte ohne Ausnahme beachtet und auf ein Tschechien, das sich diesen Werten anschließt. Nach diesem Kreuz-Theater frage ich mich jetzt allerdings ernsthaft, ob meine Zurückhaltung klug war.
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In der letzten Woche endeten die Dreharbeiten des Kinofilmes „7 dní …a sbohem Sudety„ (7 Tage... und Lebwohl Sudetenland) – Die Premiere findet im September 2012 statt. Nach „Habermanns Mühle“ und „Alois Nebel“ (nominiert für 2 Oscars), ist dies ein weiterer Film, der das Schicksal der Sudetendeutschen thematisiert.
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