Utl.: Der Prager Außenminister über falsche Signale
Der tschechische Außenminister Jan Lipavský hat in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ einen bemerkenswerten Beitrag geschrieben. Der Politiker von der Piratenpartei (Jahrgang 1985) plädierte eindringlich dafür, die russischen Kriegsverbrechen vor einem Internationalen Strafgerichtshof anzuklagen, um die „nachhaltig verwundeten Gerechtigkeitsgefühle langfristig zu heilen“. Er spricht von „Zeugnissen des blanken Horrors“. Recht hat er, seinem Urteil kann man sich nur anschließen.
Lipavský: „Es wäre selbstverständlich besser, wenn es der Weltgemeinschaft gelingen würde, dass solche grausamen Verbrechen überhaupt nicht stattfinden. Aber auch die spätere Justiz ist besser als gar keine.“
Da muss man einhaken. Denn blanker Horror war auch das, was der sudetendeutschen Volksgruppe nach Kriegsende angetan wurde. Und das alles geschah in einer Zeit, als die Waffen schwiegen. Auf eine Heilung verwundeter Gerechtigkeitsgefühle wartet man bis heute.
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