McFaul: "Hier ist ein wildes Land."
Michael McFaul spricht Russisch, twittert unermüdlich und ist für einen Diplomaten ungewöhnlich offen. Doch nun kehrt er in die USA zurück. Als US-Botschafter in Moskau geriet er zu Putins Sündenbock.
… Auf mysteriöse Weise wurden den Reportern alle Pläne des Botschafters bekannt, was nahelegt, dass die amerikanische NSA nicht der einzige Geheimdienst ist, der sein Handwerk beherrscht. … Im März 2012 platzte McFaul der Kragen. "Hier ist ein wildes Land", sagte er in die Kamera des Senders NTV, nachdem ihn die Journalisten wegen eines Treffens mit Menschenrechtlern hart angegangen hatten.
… Über 9420 Tweets, viele darunter in Russisch, setzte McFaul in den beiden Jahren im Spaso-Haus, der neoklassizistischen Residenz des US-Botschafters, ab. 60.100 Twitterer folgten ihm; davon können viele russische Politiker nur träumen.
… Obama und sein Stellvertreter Joe Biden werden nicht zu den Olympischen Winterspielen nach Sotschi reisen, und als Gründe dafür werden Snowden ebenso genannt wie der russische Umgang mit Menschenrechten im Allgemeinen und Homosexuellen im Besonderen.
… Als der Botschafter jetzt seine Demission erklärte, ritt der populistische Politiker Wladimir Schirinowski nochmals die übliche antiamerikanische Attacke: "Ich glaube, er erfüllte nicht die Aufgabe, die das US-Außenministerium ihm stellte – nach den Wahlen im Dezember 2011 eine Orange Revolution in Moskau zu organisieren."
http://www.welt.de/politik/ausland/article124575832/Putin-vertreibt-Amerikas-Russland-Versteher.html
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Vera Caslavska to the Olympic Games in Sochi
Jan Šinágl, 8.2.2014
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