Am Staatsfeiertag, dem 28. 10. 2013, hat der tschechische Präsident Miloš Zeman im Wladislawsaal der Prager Burg 29 staatliche Auszeichnungen vergeben. Wie bereits in der „Sudetenposť, Folge 8 / 2013, avisiert, wurde auch Paul Wonka in memoriam geehrt. Er erhielt die Medaille für Verdienste um den Staat auf dem Gebiet Sicherheit des Staates und der Bürger.
Paul Wonka, Antikommunist und Dissident, verstarb mit 35 Jahren im Jahr 1988 im Gefängnis. Wegen der Kritik der totalitären Praxis war er dreimal eingesperrt worden. Beispielsweise deshalb, weil er bei den Wahlen im Jahr 1986 versucht hat, als unabhängiger Kandidat aufzutreten. Im Gefängnis wurde ihm eine rohe Behandlung zuteil, er wurde schikaniert und tyrannisiert, so die offizielle Begründung. (Aus dem „LN“-Beitrag vom 29. 10: „Die diesjährigen Besitzer der höchsten staatlichen Auszeichnungen.“) Aus dem weiteren Beitrag des Blattes vom 30. 10.: „Wonka und Čuba? Die Hauptsache, daß es ein Orden ist“, ist zu entnehmen:
Zwischen den beiden Persönlichkeiten klafft ein Abgrund. Der eine hat während der Normalisierung seine politischen Kenntnisse benutzt und hat eine riesige landwirtschaftliche Genossenschaft aufgebaut. Der andere kam nicht hoch, kämpfte für die Menschenrechte und starb am Ende im Gefängnis. František Čuba und Pavel Wonka, beiden hat Miloš Zeman die gleiche Medaille für Verdienste zugeteilt.
Trotzdem ist Georg Wonka, der Bruder des letzten politischen Opfers des Kommunismus, über die Maßen zufrieden. Er hat für Präsident Zeman Worte des Lobes. „Endlich wurde Paul geehrt, was die beiden Vorgänger des Präsidenten hätten längst tun können“, denkt Wonka. „Ich erachte es als einen Teil der Rehabilitierung, die meinem Bruder zuteil geworden ist“, dankt er in einem Atemzug dem Präsidenten...
In der gleichen Ausgabe des Blattes schrieb dazu auf Seite 10 Zbyněk Petráček die Anmerkung: „Wonka über den Kameraden“:
Uber jeden Präsidenten sagt man, daß er seine Kameraden auszeichnet... Dieses Argument gilt ein Vierteljahrhundert nach der Revolution nicht mehr... Der Präsident hat bei Pavel Wonka einen Treffer gelandet. Wir wissen, daß Wonka der letzte tschechische Märtyrer gewesen ist“ (Anm. d. Übersetzers: Eigentlich deutscher Abstammung). „Er starb unter ungeklärten Umständen - als ein politischer Gefangener - hinter Gittern, anderthalb Jahre vor der Revolution. Aber wir wissen nicht, warum sich der Staat, nach vierundzwanzig Jahren Freiheit, an ihn und eine Ehrung nicht erinnert hat. Es gab erfolglose Vorschläge unter Präsident Havel und unter Präsident Klaus. Erfolgreich erst jetzt unter Präsident Zeman. Man kann sagen, daß mit diesem Schritt der Staat den skandalösen Kick und den Eindruck von der Auszeichnung von Kameraden wieder gutgemacht hat. wyk
Sudetenpost 12.12.2013
P.S.
Die Richterin Dr. jur. Marcela Horváthová, die direkt für den Tod von Pavel Wonka verantwortlich ist, die ihn ins Gefängnis statt ins Krankenhaus schickte, richtet immer noch bei Bezirksgericht in Trutenau, unbestraft. Ich lege ein paar Fotos von Pavel Wonka im Leichenschauhaus bei.
Jan Šinágl, 13.12.2013
In Memoriam: John F.Kennedy a Pavel Wonka
Petr Vániš, kamarád bratrů Pavla a Jiřího Wonkových - další likvidovaný!
Moje svědectví k brutálnímu zásahu vrchlabské policie proti Jiřímu Wonkovi
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