In der Mitte Europas lebten bis ins 6. Jahrhundert die Bojer,von denen das Wort „Böhmen" und „Bayern" abgeleitet ist. Vom Westen kamen Deutsche, vom Osten Tschechen nach Böhmen. Die österreichisch-ungarische Monarchie wurde nach dem 1.Weltkrieg (1914 bis 1918) zerschlagen. Das sog. 14-Punkte-Programm von Präsident Wilson beinhaltete zwar das Recht auf Selbstbestimmung für die Sudetendeutschen, wonach gemäß Beschlüssen von St. Germain v. 10.9.1919 das Sudetenland 10. Bundesland von Österreich hätte werden sollen.
Dieses Programm wurde jedoch nicht realisiert, und das Sudetenland wurde in die neu gebildete Tschechoslowakei einverleibt. Rein rechtlich war das Sudetenland das 10. Bundesland von Österreich. Die Tatsache, daß im Zuge der EU-Erweiterung der Name „Tschechien" eingeführt wurde, veranlaßt zu der Frage, warum man nicht „Böhmen" oder „Tschechei" sagt. Dieser Begriff war semantisch negativ besetzt. Es wäre jedoch naiv, zu glauben, mit der Auswechslung der Worte hätten sich auch die Realitäten geändert. Das Problem besteht darin, daß die Tschechen für „Böhmen" keinen eigenen Begriff haben. Für sie ist „Böhmen" und „Tschechei" identisch. Zwar haben die Tschechen den Sudetendeutschen nach der Auflösung der österreichisch-ungarischen Monarchie volle Gleichberechtigung zugesichert, aber gehalten haben sie sich nicht daran.
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