"Jede Hymne spiegelt die Mentalität einer Nation ziemlich getreu wider. Je älter ich werde, desto mehr freue ich mich über unsere böhmische Hymne, in der es darum geht, im Gras am Fluss zu liegen und die Schönheit des Frühlings aufzusaugen." Peter. K
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Es gab eine Zeit, da habe ich es mit Stolz im In- und Ausland gesungen. Heute kann ich das nicht mehr. Wer sich die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland anschaut, den Text und die Melodie der Nationalhymne anderer Länder, kann den Unterschied selbst sehen. Die tschechische ist langsam, schläfrig, träumerisch, wehmütig, nostalgisch, energielos und unmotiviert, kurzum: leichtfüßig. Kein Wunder, sie wurde für das Theater gemacht, andere haben dafür gekämpft und gelitten.
Die heutige tschechische Hymne ist nur die erste Strophe eines Liedes aus dem Stück "Fidlovačka, oder kein Zorn und kein Kampf" von Josef Kajetán Tyl. Die Musik wurde von František Škroup komponiert. Es ist in der Tat ein Theater, eine Performance über die Landschaft, die heute durch Müll und Photovoltaik verschmutzt und verwüstet ist - einschläfernd, unmotivierend, unaufgeregt, ein Selbstbild des tschechischen Charakters und der Natur. Die dynamische, motivierende Musik und die Texte der Hymnen vieler anderer Länder sind ganz anders. Übrigens hat der tschechische Löwe nie in unserem Land gelebt, wir sind keine Krieger, also erinnert uns der Löwe wenigstens an unsere ersehnte, erträumte Kampfeslust. Kein Wunder, denn wir halten uns für eine so genannte "Taubennation". Wir fügen nicht mehr hinzu, dass der Name auf den einst populären Massenkonsum von Tauben zurückgeht... Wir sind nicht empathisch, wir stellen uns und unseren persönlichen Profit über alles, koste es, was es wolle, wir "verstehen" alles am besten. Vergleichen Sie zum Beispiel die Gesichter französischer Fußballspieler und Fans, die die Marseillaise singen. Man spürt die Aufrichtigkeit, die Energie, die Tatkraft, den Willen, den Enthusiasmus, an dem es uns so sehr mangelt und an den man sich nur erinnert, wenn man im Eishockey oder Fußball erfolgreich ist...
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