Utl.: Berufung des Ordens vom Landgericht in Olmütz/Olomouc abgelehnt
„Die Burg Busau wurde 1938 von den NS-Stellen konfisziert, weil der Orden als anti-nazistisch und anti-faschistisch eingestuft wurde. Daher fiel sie auch nicht mehr unter die Beneš-Dekrete! Für sie gab und gibt es keine tschechoslowakische Rechtsgrundlage für die Enteignung!“, so SLÖ-Bundesobmann Gerhard Zeihsel.
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Der katholische Deutsche Orden erhält die mittelalterliche Burg Busau in Tschechien nicht zurück. Das Landgericht in Olmütz lehnte die Berufung der Ordensgemeinschaft ab, wie die Agentur CTK am 30. März 2017 berichtete. Die Burg, die als Kulisse für bekannte Märchenfilme wie „Die schöne Arabella und der Zauberer" diente, war von 1689 bis 1938 im Besitz des Deutschritterordens gewesen.
Die deutschen NS-Stellen hatten die Burg nach der Übernahme des Sudetenlandes 1938 im Zuge des Münchener Abkommens konfisziert. Die Burg wurde zum Sitz der Waffen-SS. Nach dem Krieg übernahm die Tschechoslowakei das Objekt. Zwar beschloss Tschechien vor fünf Jahren das durch die Kommunisten enteignete Kircheneigentum an die ursprünglichen Besitzer zurückzugeben - wie das Gericht betonte, sind aber Enteignungen nach den Beneš-Dekreten zur Vertreibung der Sudetendeutschen ausgenommen. Stichtag für die Entscheidung wäre demnach der 25. Feber 1948.
Das tschechische Nationaldenkmalschutzamt hat es im Mai 2014 abgelehnt, die Burg im Rahmen der kirchlichen Restitutionen an den Deutschen Orden zurückzugeben. Das Kreisgericht Olmütz hat vorher im August 2016 auf gleiche Weise entschieden.
Die Causa Busau beinhaltet inzwischen mehr als 4.000 Seiten an Rechtsunterlagen, wobei die Verfasser zur Vorbereitung entsprechend intensive Archivarbeiten leisten mussten.
„Die Burg Busau wurde 1938 von den NS-Stellen konfisziert, weil der Orden als anti-nazistisch und anti-faschistisch eingestuft wurde. Daher fiel sie auch nicht mehr unter die Beneš-Dekrete! Für sie gab und gibt es keine tschechoslowakische Rechtsgrundlage für die Enteignung!“, so SLÖ-Bundesobmann Gerhard Zeihsel.
Der Deutsche Orden bemüht sich seit 1998 um die Rückgabe dieser wertvollen Immobilie und hat die Möglichkeit einer weiteren Berufung.
Mit rund 100.000 Besuchern im Jahr ist die Burg Busau eine der meistbesuchten Touristenattraktionen im tschechischen Landesteil Mähren.
Weitere Informationen:
http://www.deutscher-orden.at/site/ordenshausinwien
http://www.cztip.eu/burg-bouzov-busau/
http://www.burgenwelt.org/tschechien/bouzov/object.php
Sudetendeutscher Pressedienst (SdP)
Österreich
Wien/Prag, am 3. April 2017
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