… Im Februar fand Die militärische Übung, genannt ENDURING MEMORY (bleibende Erinnerung) statt (anders als in der kommunistischen Zeit dürfen wir nun für die Bezeichnung militärischer Übungen die englische Sprache verwenden), organisiert vom 801. Militärpolizei-Bataillon. Ihre taktische Begründung ist so bemerkenswert, dass ich sie meinen Lesern nicht vorenthalten möchte. …
Das habe ich doch glatt über sehen. Erst der Link „Ereignisse“ von Bohumil Doležal machte mich darauf aufmerksam.
Im Februar fand Die militärische Übung, genannt ENDURING MEMORY (bleibende Erinnerung) statt (anders als in der kommunistischen Zeit dürfen wir nun für die Bezeichnung militärischer Übungen die englische Sprache verwenden), organisiert vom 801. Militärpolizei-Bataillon. Ihre taktische Begründung ist so bemerkenswert, dass ich sie meinen Lesern nicht vorenthalten möchte.
Der Eingangssatz auf der Armee-Website ist noch ganz realistisch: „Man schreibt das Jahr 2013. Die Europäische Union befindet sich in einer totalen Krise.“ Weiter heißt es dann aber: „Das ehemalige unabhängige Königreich Sachsen und die Bastion der kommunistischen DDR, wo seit den Wahlen von 2004, bzw. 1999, Abgeordnete der Neonazi-Partei NPD in der Regierung und dem DVU sitzen, hat sich von Deutschland gelöst, unter dem Einfluss der seitens der Sudetendeutschen Landsmanschaft ergehoben territorialen Ansprüche gegen die Tschechische Republik im Sinne einer historischen Revision der Grenzen des tschechischen Königreichs und der Tschechoslowakei. Die Tschechische Regierung hat sich - überraschenderweise - diesmal nicht einschüchtern lassen und die Forderungen der Neonazis abgelehnt.“
Es kommt noch schlimmer: „Seit langem schon finden in der ČR geheime Bewegungen statt. In den Gebieten des ehemaligen Sudetenlandes werden von Deutschen massenweise illegal Grundstücke und Immobilien aufgekauft. Damit Hand in Hand gehend nehmen die Fälle der Kollaborationen von Tschechen zu, die in den Medien auf die angeblichen Verbrechen der (siegreichen) Tschechen und die unschuldigen (besiegten und mit Nationalsozialismus durchdrungenen) sog. Sudetendeutschen aufmerksam machen.“ Und so weiter… ganz im Sinne der Tradition des tschechischen Nationalmythos.
Die taktische Begründung der Übung erinnert an den Geist des Münchener Abkommens. Ein Thema mit offenem Ausgang: Wenn es gelingen sollte, die hochmütigen Germanen zurück zu drängen und das Sudetenland erneut zu entgermanisieren, dürfte die Mission der Übung ihren Zweck erfüllt haben.
Ich weiß nicht, wie die Leser dazu stehen. Ich habe jedenfalls das Gefühl, dass die Führung unserer „tapferen“ Armee in ihre Schranken verwiesen werden sollte. Wenn man bedenkt, wieviel Militärgelder für die Bekämpfung von Tattos bei Soldaten, sowie die Verbreitung solch chauvinistischer Gedanken ausgegeben werden, fängt man an, darüber nachzudeneken, ob Kubricks Porträt über die militärische Mentalität in dem Film „Dr. Strangel“ wirklich eine Übertreibung war oder nicht doch eher der Realität entspricht.
http://slepeckahul.pecina.cz/2012/05/na-co-se-pripravuje-ceska-armada.html
P.S.
Der Artikel wurde inzwischen von den Webseiten des Verteidigungministerium entfernt. Unten finden Sie den Link des Archivs von Google und HIER das Dokument mit dem Inhalt des Webs über ENDURING MEMORY und die Archivierung dieses skandalösen Artikels. An der englischen Übersetzung wird z. Zt. gearbeitet. Jan Šinágl, 8.6.2012
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